Archiv für den Monat: November 2013

Demokraten, wo seid ihr?

Zum Beitrag darunter, die Reise geht weiter:

Die niedersächsische Landesregierung möchte im Rahmen ihrer Haushaltsbeschlüsse Geld für die Stärkung von Ganztagsschulen bereitstellen. Doch dazu spart sie an der genau falschen Stelle, nämlich ebenfalls im Bildungsbereich. Ab dem Schuljahr 2014/2015 soll die Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer in Niedersachsen auf 24,5 Wochenstunden steigen. Auch die aktuell geltenden Altersermäßigungen – ab 55 Jahren eine und ab 60 Jahren zwei Wochenstunden – sollen gestrichen werden.

Völlig zurecht macht sich seit Wochen ein großer Protest breit – sowohl bei Lehrerinnen und Lehrern, aber auch bei Schülerinnen und Schülern und Eltern. Die Lehrer sehen durch die geplante Maßnahme keinen Platz mehr für freiwillige Sonderleistungen. So werden ab dem nächsten Schuljahr bei bisher 20 Schulen, darunter auch die KGS Rastede, von der diese Petition ausgeht, Theaterdarbietungen, Musikvorführungen, Exkursionen, AG-Fahrten und ganze Klassenfahrten ersatzlos gestrichen. Damit ginge ein fest etablierter, absolut notwendiger Bestandteil von Schule verloren.

Und dabei geht es nicht nur um die zusätzliche Wochenstunde. Sie ist nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Seit Jahren ist inzwischen die Schule ein politischer Spielball, sodass es permanente Änderungen und Reformen von Rahmenbedingungen gibt. Die geplante Maßnahme kann und darf so nicht umgesetzt werden, wenn Schule auch ein Ort der Gemeinschaft und des Miteinanders sein soll. Daher MÜSSEN außerunterrichtliche Aktivitäten und ganz besonders die Klassenfahrten erhalten bleiben! Unterstützen Sie uns, indem Sie die von uns in Zusammenarbeit mit der Elternschaft gestartete  Petition unterschreiben:

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-der-klassenfahrten-in-nds

Für die, die gerne was ausdrucken und irgendwo hinkleben wollen!

Klassenfahrten_Plakat

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Landesschulkongress Osnabrück am 06.11.2013 – „Herausforderung Inklusion“

Am Mittwoch, den 06.11.2013, fuhren Thilo Papenroth (Ersatz für Jan Lübs, der leider aufgrund eines wichtigen Termines nicht mitkonnte), Friederike Peschel und Sonja Mager zum Landesschulkongress nach Osnabrück, Falk Hellmerichs war leider ebenfalls verhindert. Um 8:16 Uhr ging es mit dem Zug in Rastede los, sodass wir um 10 Uhr in Osnabrück ankamen. Nachdem wir in Osnabrück endlich den richtigen Bus zu unserem Ziel gefunden hatten, O-ton Thilo: „Wir warten auf den nächsten Bus“, aber es war dieselbe Linie…, kamen wir mit leichter Verspätung beim Landesschulkongress im Haus der Jugend an.

Wir trugen uns dort in die Anwesenheits- und Workshopliste ein und hörten uns von Duc Nguyen, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Landesschülerrats, einen Vortrag über die Arbeit des Landesschülerrats an. Danach gab es einen ausführlichen Impulsvortrag von Herrn Dr. Peter Wachtel über die „Herausforderung Inklusion“ in der Gesellschaft.Er erläuterte den Begriff Inklusion und machte deutlich, was im normalen Schulalltag getan werden muss, um Inklusion umzusetzen. Kevin, der Landesschülersprecher, eröffnete und moderierte die anschließend stattfindende “Fishbowl“- Diskussion mit jugendpolitischen Parteien, Herrn Dr. Peter Wachtel und den Landesvertretern. Jeder der Schülersprecher konnte sich jederzeit einbringen. Danach gab es eine Pause, in der es für jeden zwei belegte Brötchen und ein Getränk gab.

Dann gingen alle in die Workshop-Phase. Friederike besuchte den Workshop „Inklusion“, Thilo und ich nahmen an dem Workshop „Inside LSR (Politik)“ teil. Hier diskutierten wir mit anderen Schülersprechern das Thema Klassenfahrtboykott und stellten unsere momentane Situation in der Schule vor. Anschließend bereiteten wir in kleinen Gruppen Vorträge über verschiedene Themen vor. Dabei befasste ich mich mit dem Thema Sitzenbleiben und stellte verschiedene Argumente dafür oder dagegen auf. Ein Proargument, welches für die These spricht ist, dass das Leistungsniveau in der Klasse auf gleicher Höhe ist. Dagegen spricht, dass die Klassenverbände sich jedes Jahr neu zusammenfinden müssen. Es könnten noch viele weitere Argumente aufgeführt werden. Thilo beschäftigte sich mit dem Thema Unterrichtsorganisation. Hierbei ging es um einen Erlassentwurf an das Kultusministerium, wie der Schulunterricht besser gestaltet werden kann. Dabei wurden Themen wie z. B. Die Fünftagewoche oder die Unterrichtszeiten diskutiert. Hierzu wurden konkrete Vorschläge erarbeitet. Alle Vorschläge wurden auf Karteikarten notiert und dann vorgestellt.

Im Inklusions-Workshop wurde der Schwerpunkt auf eigene Erfahrungen und Meinungen gelegt. Friederike berichtete, dass, nachdem sie einen kurzen Film über inkludierte Kinder gesehen hatten, die Erzählrunde begann. Geleitet wurde diese von einer Förderlehrerin und einer ihrer Kolleginnen. Unter anderem wurden Punkte wie der Lernerfolg und die Akzeptanz in der Gesellschaft besprochen. Am Ende der Workshop-Phase präsentierten wir unsere Ergebnisse vor der gesamten Gruppe.

SonjaFriederike
Friederike Peschel, Sonja Mager (v. l.); Thilo hat sich erfolgreich gedrückt

Danach trafen wir uns wieder mit Friederike und holten unsere Teilnahmebestätigung ab. Nach intensiver Suche einer Bushaltestelle, erreichten wir rechtzeitig den Bus, sodass wir gerade noch den Zug um 16:01 Uhr bekamen, um wieder nach Hause zu fahren. Als wir dann schließlich um kurz nach sechs wieder in Rastede ankamen, waren wir uns alle einig, dass es ein interessanter, lehrreicher Tag in Osnabrück war.